All Dooch wos annersch
77 Gedichte in fränkischer Mundart
Autor: | Helmut Haberkamm |
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Erscheinungsjahr: | 2022 |
Genre: | Gedichtband |
ISBN: | 978-3-7472-0439-9 |
Verlag: | ars vivendi Verlag |
Gelesen von Markus Manfred Jung
Der Wolfram von Eschenbach-Preisträger von 2022, Helmut Haberkamm, zählt nicht nur zu den bekanntesten Mundartautoren Deutschlands, sondern auch zu den fleißigsten. Fast im Jahresrhythmus erscheinen seine Bücher. Meist im ars vivendi-Verlag, der sich außerordentliche Verdienste für die fränkische Mundartliteratur erworben hat. "Im Ausland hobbermi gfunna/ In der Browinz finni die Weld/ Wer nedd fordfährd/ Kummd nedd hamm." So scheinbar einfach, verdichtet und klug können Haberkamms Verse verblüffen. Das Titel-Langgedicht "All Dooch wos annersch" rechnet mit unserer Gleichgültigkeit gegenüber den menschengemachten Katastrophen ab und steht am Anfang einer Reihe scharfer gesellschaftskritischer Gedichte. "All Dooch wos annersch/ und all Dooch desselbe/ der aane sochd des aane/ und der anner sochd wos annersch/ Corona odder Gliema odder Griech/ die Werder weggslnsi oo/ aa die Stimma, die Gsichder/ mir laafn rum und mir renna dervoo/ mir kaafn ei, mir essn und dringgn/ all Dooch wos annersch/ und all Dooch desselbe..." Haberkamms Gedichte überzeugen nicht nur inhaltlich, sondern auch formal. Sie sind wortgewaltig und bezaubernd melodiös. Dass der inzwischen auch zu den Sixties Aufgestiegene hier unter den 77 Gedichten auch wunderbare Poeme über Zugehörigkeit, Erinnerung und Älterwerden versammelt, spricht einen an. "Bisdi versiggsd, bisd fuchzich, sechzich, sibbzich" ist der Titel eines weiteren Gedichts. Zum Glück auch ein Langgedicht!.Suche im Archiv
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