Zammgeläsn
Texte im unterfränkischen Stadtdialekt
Autor: | Klaus Gasseleder |
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Erscheinungsjahr: | 2025 |
Genre: | Gedichtband |
ISBN: | 978-3-923611-95-9 |
Verlag: | Wildleser-Verlag |
Besprochen von Markus Manfred Jung
Dass Klaus Gasseleder ein ausgefuchstes Schlitzohr ist, wissen wir von vielen frechen und witzigen Gedichten her. Nun, zu seinem 80sten Geburtstag, zieht er Bilanz, legt in mehreren Bänden noch einmal vor, was ihm selbst als literarisches Erbe wichtig ist. Und seine Mundartgedichte bekommen den Vorrang: Texte, die er in den 80er- und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts veröffentlicht hat: Gedichte, die ihn zu Recht in die erste Reihe der Neuen Mundart Garde gespült haben. Unverblümte, frische, freche, gesellschaftskritische glaubwürdige Texte:abschied
wou ich jeeds gässlä gekennd habb
unn jeeds gsichd aff dä schdrass,
wo ich vou jeedä wärrdschafd die schbeiskaddn
vou oum bis undn
dorchgfrässn kobbd habb
unn unnärä fussbollä
immä nou den gleichn misd zammgschbield ham,
wou ich üwäraol bloos mei vägongäheid gedroffn habb
un kee zukunfd,
wou ich kee annärä mehr wär habb könn
wie dem franz unn dem annelä ihr glaus,
dou issäs höchsdä zeid worn
dass ich di kurfn gegraddsd habb.
Heimatdichtung in ganz neuem Ton. Im Vorwort und in einem angehängten Interview erklärt er seinen speziellen Zugang zur Mundart und zur Dichtung: lesenswert. Inzwischen ist mit „DICHT ER LEBEN“ auch die gesammelte Prosa erschienen. Wie bezeichnet er sich selbst: „Literarischer Dilettant (= Liebhaber) ohne Zielstrebigkeit und Ehrgeiz, zudem Kleinstverleger (Wildleser-Verlag) und Herausgeber der Literaturzeitschrift („Wildleser-Almanach“... Passionierter Fuß- und Bahnreisender. Strebt zunehmend Vielfalt statt Einfalt, Identität und Authentizität an. Wer verstehen will, was das Wort understatement bedeutet, muss seine Texte (und ihn) kennen lernen.
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